Filterbecken statt Chemiekeule

Umbau des Premnitzer Freibades zu einem Naturbad hat begonnen

Die Zeiten von chemischer Wasserreinigung im Premnitzer Freibad sind vorbei. Das Bad wird ab der Badesaison 2014 als Naturbad betrieben. Ganz ohne Chemiekeule wird das kühle Nass dann auf biologische Weise aufbereitet. Ein dazu notwendiges Filterbecken soll nun bis Ende November entstehen. Am Dienstag wurde dazu der symbolische erste Spatenstich durchgeführt.

Für das rund 1.000 Quadratmeter große Becken wird zunächst eine Baugrube ausgehoben, die anschließend mit einer Folie ausgelegt wird. Danach werden verschiedene Splittarten, die letztlich für die Reinigung des Wassers verantwortlich sind, hineingegeben. Zur Befüllung und Entwässerung der Schwimmbecken werden abschließend Rohrleitungen verlegt.

Planung und Bau dieser Maßnahmen sind mit 300.000 Euro veranschlagt. Das Landesministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft fördert mit 200.000 Euro. Im nächsten Jahr werden im Zuge der Investition zudem Kunststoffabdeckungen an den Umrandungen der Schwimmbecken angebracht. Diese sollen vor Rutschgefahr schützen.

Den Beschluss, das Freibad in ein Naturbad umzugestalten, fassten die Premnitzer Stadtverordneten vor gut einem Jahr. Um den laufenden Betrieb zu gewährleisten, floss jährlich ein Zuschuss in Höhe von 320.000 Euro aus der Haushaltskasse in die Freizeiteinrichtung.

Diese Mittel konnte die Stadt auf Dauer aber nicht mehr zur Verfügung stellen, weshalb der
Erhalt der Anlage zunächst auf der Kippe stand.

Mit der Idee das Schwimmbad in ein Naturbad zu verwandeln, bei dem durch Verzicht auf Beheizung und chemische Reinigung des Wassers die Betriebskosten gesenkt werden, konnte eine Schließung jedoch vorerst verhindert werden. Das Ziel der Stadt ist es jetzt, den jährlichen Zuschuss mindestens zu halbieren. Langfristig soll er sogar auf 100.000 Euro verringert werden. Gemeinsam mit dem Naturbad Premnitz e.V., der seit 2013 als Betreiber des Bades in Aktion tritt, wird man im kommenden Jahr die ersten Erfahrungswerte sammeln und sehen, ob die Badegäste das neue Konzept annehmen und die Rechnung am Ende auch aufgeht.

erschienen in Preussenspiegel

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