Ferienbeginn mit Sonnenschein im Naturbad

Zum Beginn der Sommerferien hat das Wetter sich deutlich gebessert. An den ersten Tagen nach der Zeugnisübergabe konnten die Verantwortlichen des Naturbades in Premnitz über den sonst bislang öfter fehlenden Sonnenschein nur Gutes sagen. Wasser 24 Grad, Luft um die 30 – da drängten die Ferienkinder und andere Gäste ins Bad.

„Bislang ist in dieser Saison das Wetter sehr unbeständig gewesen, schade“, resümiert Mathias Hohmann, der Vorsitzende des Vereins Naturbad Premnitz, der die Einrichtung im Auftrag der Stadt seit 2013 betreibt. Ab Montag werde im Bad mit mehr Betrieb gerechnet. Da gibt es vom 24. bis 28. Juli die Ferienspiele für Kinder, sie werden den ganzen Tag betreut und im Zentrum steht die Bewegung im Wasser.

Am 24. Juli nachmittags beginnt wieder der obligatorische erste Schwimmlernkurs für Kinder. Zwei Wochen lang von Montag bis Freitag, jeweils von 16.30 bis 17.30 Uhr, können Mädchen und Jungen bei ausgebildeten Fachkräften das Schwimmen erlernen. Am 7. August beginnt dann der zweite Kurs. „Unsere Schwimmkurse sind immer sehr gefragt“, sagt Mathias Hohmann, „deshalb denken wir darüber nach, in den Sommerferien des nächsten Jahres vielleicht sogar drei Kurse anzubieten.“

Es gibt indes im Premnitzer Bad auch Nutzer, deren Besuch von Faktoren wie Wetter und Ferien so gut wie gar nicht abhängt. Schwimmmeister Uwe Kaiser berichtet von Sportlern wie Gertrud Kühn, Andreas Schulz, Bärbel Wodtke, die regelmäßig ins Bad kommen, um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Torsten Schlosser trainiere für den Triathlon. Voller Anerkennung erzählt der Schwimmmeister von seinen „Eisdamen“. Das ist eine rund 15-köpfige Gruppe von in der übergroßen Mehrzahl Frauen, die jeden Tag ins Wasser gehen. Auch von mäßigen 16 Grad im nassen Element lassen sie sich nicht abschrecken.

Eine von ihnen ist Angela Speidel, sie sagt: „Ein Kilometer schwimmen ist für uns Pflicht.“ 20 Bahnen seien das, erklärt sie kurz und ergänzt: „Wenn jemand danach noch mehr schwimmt, ist das die Kür.“ Schwimmen sei gesund, lässt sie wissen, so könne man sich wunderbar fit halten und je mehr Leute auf einmal dabei seien, je mehr Spaß mache das. Eine „Eisdame“ mit Schwimmbrille ruft aus der Ferne: „Schwimmen ist der einzige Sport, bei dem man nicht ins Schwitzen kommt.“ Luxusurlaub brauche sie nicht, teilt Angela Speidel mit: „Das Wasser ist kristallklar und wenn die Sonne so schön scheint – was wollen wir mehr?“

Wassertrübung gemessen mit 0,6 – das ist ein sehr guter Wert

Schwimmmeister Uwe Kaiser liest am Kontrolldisplay für die Wassertrübung einen Wert von 0,6 ab. „Das ist sehr gut“, teilt er mit, „unsere Besucher mögen es, dass das Wasser hier so klar ist und rein biologisch gereinigt wird.“ Kein Chlorgefühlt, kein Chlorgeruch – das werde oft gelobt.

„Es ist gut“, sagt Mathias Hohmann, „dass wir eine so unbürokratische Zusammenarbeit mit der Stadt haben.“ So seien zur neuen Saison die Stufen des Eingangsbereichs erneuert worden und nach einem Sturm habe die Stadt einen umgestürzten Baum sofort entfernen lassen. Für zwei weitere Durchschreitebecken sollen die Edelstahlwannen in den nächsten Wochen kommen.

Das erfolgreiche Modell, ein Bad durch einen Verein zu betreiben, sagt Mathias Hohmann, stoße in anderen Städten immer mehr auf Interesse. Mehrfach seien deshalb dieses Jahr Gruppen zu Begehungen im Bad gewesen und für September sei er nach Berlin zu einem Symposium eingeladen, um über das Naturbad zu berichten.

(Märkische Allgemeine)

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