Bad beendet am Sonnabend die Saison

Premnitzer Freibad wird zum Naturbad umgebaut

Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Premnitzer Freibad. Am Sonnabend endet die Ära. Das Bad beendet die Saison. Dann wird umgebaut. Ab September wird dann umgebaut, in ein Naturbad. Der Betreiber ist mit der vergangenen Saison zufrieden und schaut zuversichtlich in die Zukunft.

Nur noch vier Tage lang kann im Premnitzer Freibad in geheiztem Wasser gebadet werden. Dann ist diese Ära, die mit der Einweihung des Bades im Juni 1991 begann, für immer Geschichte. Am Sonnabend hat das Bad noch einmal von 10 bis 14 Uhr auf. Danach werden die Heizung und die Wasseraufbereitung auf Chlorbasis stillgelegt. Noch im September soll der Umbau zum Naturbad beginnen. Dort wird das Wasser dann nur noch physikalisch und biologisch gereinigt und allein durch die Sonne erwärmt.

Zu Beginn dieses Jahres hatte die Stadt das Betreiben des Freibades dem neu gegründeten Verein "Naturbad Premnitz" übertragen. Das tat sie mit dem Ziel, den Zuschuss für das Bad, der in den letzten Jahren über 320.000 Euro lag, auf 100.000 Euro zu vermindern, wenn das Naturbad fertig ist. Der ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins ist Mathias Hohmann, der beruflich tätig ist als Geschäftsführer der Arbeitsförderungsgesellschaft Premnitz (AFP). Wie er im Gespräch mit dieser Zeitung sagte, ist die erste Saison in Zuständigkeit des Vereins in einer Beziehung sehr gut verlaufen: Es seien mehr als 27.000 Besucher ins Bad gekommen, an einigen heißen Tagen sei sogar die magische Grenze von 1000 Gästen überschritten worden. Mathias Hohmann befand: "Wir hatten das Wetterglück des Tüchtigen." Allerdings würden die dadurch erzielten Mehreinnahmen gebraucht, um Mehrkosten zu decken.

Weniger schön ist nämlich, dass das Rohrleitungssystem komplett verschlissen ist. Wie Mathias Hohmann sagte, hat es rein durchschnittlich in dieser Saison pro Woche einen Rohrbruch gegeben. Zwar habe die AFP für die nötigen Schachtarbeiten, um die Lecks schließen zu können, kurzfristig einen Bagger zur Verfügung stellen können. Doch sei es in vielen Fällen nur möglich gewesen, mit der Hand zu graben.

Gegenüber dem Vorjahr 2012, als für das Bad rund 250.000 Euro Personalkosten in die Bücher eingegangen sind, hat der Verein Naturbad in diesem Jahr mit Personalkosten mit rund 120.000 Euro auszukommen. Das sei für den Verein eine Herausforderung gewesen, hat Mathias Hohmann gesagt. Doch sei es gelungen, sehr gutes Personal zu finden. Allen voran nannte er Cathleen Liefeld als verantwortliche Fachangestellte für Bäderbetriebe, Peter Parey als engagierten Mini-Jobber und nicht zuletzt den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Bernd Henniges, der auf Mini-Job-Basis als Koordinator für alle Bad-Aktivitäten zuständig war.

Wie von der Premnitzer Fachbereichsleiterin Carola Kapitza zu erfahren war, gehen noch in dieser Woche die Aufträge für den Umbau in ein Naturbad heraus. Die Bausumme liegt bei 300.000 Euro, als Fördermittel vom Land kamen 200.000 Euro. Kernstück des neuen Systems wird die natürliche Wasseraufbereitung durch einen Kiesfilter sein, der in der Nordost-ecke des Badgeländes platziert wird. Die Verwaltung geht davon aus, dass die meisten Bauarbeiten noch in diesem Jahr erledigt werden können.

Der Verein Naturbad, der bislang 37 Mitglieder hat, blickt nun dem ersten Höhepunkt in seinem Vereinsleben entgegen. Nach der Schließung des Bades am Sonnabend wird es zunächst eine Mitgliederversammlung geben. Dann folgt - wie es in der Satzung steht - für alle der erste zweistündige Arbeitseinsatz im Bad, den es jedes Jahr geben soll. Danach folgt ein Grillabend, beim dem Mitglieder und Badpersonal die erste Saison des Vereins noch einmal in Ruhe nachbesprechen können.

Von Bernd Geske erschienen in Märkische Allgenmeine

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